"Endlich kauft sie einer!", sagte der Händler erleichtert. Aber die Aquarianer, die sie besitzen, lieben sie.

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Laubuka dadiburjori wird nur relativ selten angeboten. Als ich sie bei einem Händler sah, waren sie mir noch unbekannt. Wegen der ungewöhnlichen Musterung waren sie mir sehr sympatisch und kaufte sie. Der Händler war sichtlich erleichtert und meinte: "Endlich kauft sie einer!" Das liegt natürlich daran, dass die Fischchen keine bunten Farben haben und in einem Verkaufsbecken ganz unten überhaupt nicht auffallen. Den Kauf habe ich aber bis heute nicht bereut und erfreue mich immer wieder an der munteren Rasselbande. Sie halten sich ständig im Schwarm auf und verteilen sich nicht im Becken, wie das sonst bei fast allen anderen Süßwasser-Zierfischen der Fall ist. In einem sehr großen Becken muss ein großer Schwarm der Kielbauchbärblinge toll aussehen, wenn sie in enger Formation durchs Becken ziehen. Selbst in dem 90 cm-Becken, in dem ich sie halte, ist die Schwarmbildung ausgeprägt. Lediglich zur Paarungszeit schwimmen die Männchen aus dem Schwarm und versuchen, die Weibchen zu bestimmten Laichblättern zu locken.

Die Kielbauchbärblinge kommen aus den indischen Provinzen Kerala und Goa. Man liest, dass sie keine hohen Temperaturen benötigen. Ob das stimmt und mit den natürlichen Herkunftsgewässern übereinstimmt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls halte ich sie ohne Heizung. Wenn mal die Temperatur auf 28°C ansteigt oder auf 18°C fällt, macht es ihnen auch nichts aus.

Eine Augenweide ist das Imponiergehabe der Männchen, das am späten Abend beginnt. Zwei Männchen jagen sich stürmisch, plötzlich schießen sie parallel senkrecht in die Höhe, wo sie zwei Sekunden in senkrechter Position Bauch an Bauch einander zugewandt verharren. Um dann gleich wieder los zu toben und das Spiel beginnt von neuem. Das geht eine Zeitlang so, bis dann die laichwilligen Weibchen dran sind. Diese werden meist von mehreren Männchen lange gejagt. Horizontal liegende Blätter, möglichst nahe an der Wasseroberfläche, werden dann bevorzugt angeschwommen und vom Weibchen ein wenig gereinigt. Abgelaicht wird auf der Blattoberseite, oft nur ein Zentimeter unter der Oberfläche. Die sehr kleinen Eier werden nicht behelligt. Verschiedentlich liest man in der Literatur, dass diese Kielbauchbärblinge in feinfiedrigen Pflanzenbüscheln ablaichen. Das stimmt nicht. Es wurde wohl einmal ohne besseren Wissens so geschrieben und von anderen Autoren ungeprüft übernommen. Die Jungfische wachsen ziemlich langsam. Die Aufzucht ist nicht schwierig. Man muss aber beachten, dass die Jungfische, solange sie noch keine Farben zeigen, Futter nur von der Oberfläche aufnehmen und das sehr klein sein muss. Dafür wird alles genommen, was wir als feines Aufzuchtfutter kennen. Artemia wird erst nach ein paar Wochen bewältigt.

Die Kielbauchbärblinge sind nicht sehr langlebig. Sie werden nur etwa zwei, vielleicht auch drei Jahre alt. Die Kurzlebigkeit wird verständlich, wenn man sie den ganzen Tag unermüdlich herumschwimmen sieht. Besonders am Abend geht die Post ab. Und schaut man nachts zu beliebiger Uhrzeit ins Becken, wird man feststellen, dass sie es auch die ganze Nacht über machen.

Futter: Drosophila ist ideal. Futter wird kaum von Boden aufgenommen, es sei denn, bei niedrigem Wasserstand (Paludarium). Trockenfutter nehmen sie problemlos.

Interessant ist, dass zwei Farbvarianten vorkommen, auch in der Natur am gleichen Ort: Mehr oder weniger viele Flecken oder eine durchgehende Linie. Auf den Bildern sieht man beide Formen.

Mit der Schreibweise des wissenschaftlichen Namens nimmt es wohl kaum jemand genau. Man findet als Gattungsname Chela und Laubuca, richtig ist Laubuka, und als Artname findet man dadyburjori und dadiburjori, letzterer ist wahrscheinlich richtig. 

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Impressionen

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